Zukunft erneuerbarer Energien

Die BKW unterstützt die Schweizer Klimaschutzziele und will dafür die Energiewende gesamtheitlich vorantreiben. Dies verlangt effiziente Planungs- und Bewilligungsverfahren für neue Produktionsanlagen sowie für den Netzausbau. Ausserdem werden Winterenergie und Flexibilität weiter an Bedeutung gewinnen.

Die BKW unterstützt die Energiewende

Die Schweiz hat das Übereinkommen von Paris unterschrieben und sich dazu verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dafür muss die Wende von den fossilen Brenn- und Treibstoffen hin zu den erneuerbaren Energieträgern vollzogen werden. Der aktuelle Energiemix der Schweiz besteht grösstenteils aus Erdölbrennstoffen, Treibstoffen, Elektrizität und Gas. Rund 70% des Energieverbrauchs wird durch importierte, grösstenteils nicht erneuerbare Energien bestritten. Im Energiegesetz (EnG) ist das Ziel festgelegt, fossile Energien zu ersetzen und die Produktion von erneuerbaren Energien ohne Wasserkraft auf 35 Terawattstunden im Jahr 2035 und auf 45 Terawattstunden im Jahr 2050 zu steigern (Art. 2 Abs. 1 EnG). Die Nettoproduktion von Elektrizität aus Wasserkraft soll im selben Jahr mindestens 39 200 Gigawattstunden betragen (Art. 2 Abs. 2 EnG).  

Die BKW unterstützt die Energiewende ganzheitlich. Einerseits baut sie die erneuerbare Stromproduktion aus und ermöglicht so die Substitution von fossilen Energieträgern. Andererseits bietet sei energieeffiziente Lösungen für Infrastruktur und Gebäude an. Schliesslich treibt sie den Ausbau des Stromnetzes kontinuierlich voran und ermöglicht so die Transformation hin zu mehr dezentral und lokal produzierter Energie. Auch bei ihren eigenen Treibhausgasemissionen will die BKW ihren Beitrag leisten und strebt im Scope 1 und 2 Netto-Null Emissionen ab 2040 an. Im Scope 3 will sie ab 2050 Netto-Null erreichen. Gegenüber 2022 halbiert sie dafür bis 2030 ihre Treibhausgasintensität, also die CO2-Äquivalenten pro produzierte Kilowattstunde Energie.
 

Verschneite Verteilnetzkabel im Simmental.
Verteilnetz im Simmental.

Planungs- und Bewilligungsverfahren sollen beschleunigt werden

Investitionen in Projekte für Stromerzeugungsanlagen aus erneuerbaren Energien sind häufig mit langwierigen Verfahren und hohen Hürden konfrontiert, was die Umsetzung der Energiewende und die Klimaziele der Schweiz gefährdet. Insbesondere Projekte im Bereich Wasserkraft und Windenergie werden teilweise über Jahrzehnte blockiert, wie dieser Blogbeitrag ausführt.  Vor diesem Hintergrund unterstützt die BKW die Zielsetzung, die Planungs- und Bewilligungsverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen.  Gleichzeitig betont sie, dass eine partnerschaftliche Einigung der beste Weg ist, um Grossprojekte zielstrebig umsetzen zu können.

Als grösste Verteilnetzbetreiberin der Schweiz ist es der BKW zudem ein wichtiges Anliegen, dass neben dem Produktionsausbau auch der Aus- und Umbau der Stromnetze beschleunigt wird. Der rasante Zubau an Photovoltaikanlagen, Elektromobilität und Wärmepumpen erfordert eine dazu passende Netzinfrastruktur, damit der lokal produzierte Strom dorthin verteilt werden kann, wo er unmittelbar verbraucht wird. Da dies die Aufgabe des Stromnetzes ist, muss es bei der Energiewende stets mitgedacht werden. Die richtigen Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, damit das Stromnetz die Energiewende ermöglicht, und aufwändige Bewilligungsverfahren sowie raumplanerische Hürden das Verteilnetz nicht zum Flaschenhals der Energiewende verkommen lassen.

Bewölkte Schneelandschaft mit Windkraftwerk von Juvent
Der Windpark Juvent im Jura ist nicht nur der grösste, sondern auch der älteste der Schweiz.

Winterenergie und Flexibilität sind zentral

Der Bund will die Energiewende vor allem mit Solaranlagen umsetzen, welche insbesondere im sonnigen Sommerhalbjahr viel Strom produzieren. Der Ausbau von Photovoltaik ist wichtig, muss aber durch geeignete Massnahmen begleitet werden, um die voraussichtlichen Überschüsse im Sommer und potenzielle Defizite im Winter umgehen zu können. Produktionsanlagen mit hohem Winterstromanteil – also Photovoltaikanlagen in höheren Lagen und mit steilerem Aufstellwinkel und Windkraftanlagen sowie Speicherkraftwerke – sollten besondere Beachtung erhalten.

Weil Solar- und Windkraftanlagen nur bedingt steuerbar sind und im Stromnetz Produktion und Verbrauch stets im Gleichgewicht sein müssen, sind des Weiteren Flexibilitäten zentral. Flexibilität kann sowohl produktionsseitig, zum Beispiel durch Speicherkraftwerke oder Batteriespeicher, als auch verbrauchsseitig angeboten werden.

Staumauer in Berg Schneelandschaft
Der Grimselstausee dient als Energiespeicher für wertvollen Winterstrom.

Häufig gestellte Fragen

Um ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, will die BKW als Gesamtkonzern ihre Emissionen auf Netto-Null reduzieren. Bis 2040 strebt die BKW Netto-Null-Emissionen in Scope 1 und 2 an und plant, die Treibhausgasintensität bis 2030 im Vergleich zu 2022 zu halbieren. Den Fokus auf erneuerbare Energie zu setzen ist ein wichtiger Hebel zum Erreichen dieses ambitionierten Ziels. Die Energiestrategie 2050 gibt dafür einen gesetzlich verankerten Rahmen vor. Die BKW baut die erneuerbare Energieproduktion kontinuierlich aus. 2024 stammten 64% ihrer Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen. Der erneuerbare Anteil der von der BKW produzierte Wärme beträgt im gleichen Jahr 92%. 

Mit der Strategie «BKW Solutions 2030» treibt die BKW die ganzheitliche Energiewende voran und adressiert sämtliche Bedürfnisse der neuen Energiewelt. Sie besteht aus den drei Elementen Wachstum, Excellence und Nachhaltigkeit. Die BKW setzt die Nachhaltigkeit ins Zentrum all ihrer Aktivitäten und verfolgt ambitionierte Nachhaltigkeitsziele mit Fokus auf Klima, Energie, Natur und Menschen. Ein Teil davon ist der Ausbau der erneuerbaren Energie. Dabei fokussiert die BKW auf Investitionen in erneuerbare und effiziente Energieinfrastrukturen. Sie strebt eine Erhöhung der installierten Leistung aus erneuerbaren Energien von 2.7 GW im Jahr 2024 auf 3.4 GW bis 2030 an.

Die Bewilligungsverfahren für erneuerbare Energieprojekte sind oft langwierig und können mehr als zwei Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Auch die BKW ist von diesen Verzögerungen betroffen. Dafür gibt es im Wesentlichen drei Gründe: 

  1. Regulatorische Hürden: Die in der Schweiz erforderlichen mehrstufigen Raumplanungs- und Bewilligungsverfahren dauern lange und bieten viele Möglichkeiten für Beschwerden.
  2. Gesellschaftliche Akzeptanz: Besonders bei Windkraftprojekten gibt es häufig Widerstand aus der Bevölkerung, was zu langen Diskussions- und gerichtlichen Entscheidungsprozessen führt.
  3. Technische Herausforderungen: Die Anpassung und Integration neuer Technologien in bestehende Infrastruktur bedürfen umfangreicher Planung und Koordination.

Die BKW arbeitet kontinuierlich daran, diese Herausforderungen zu bewältigen, indem sie innovative Lösungen entwickelt und auf langlebige Partnerschaften setzt.
 

Die Integration erneuerbarer Energien ins Stromnetz erfordert einen erheblichen Ausbau der Netzkapazitäten. Aktuell hinkt die bestehende Infrastruktur dem Zubau der erneuerbaren Energien hinterher. Insbesondere die unteren Netzebenen, in die dezentral produzierte erneuerbare Energie eingespeist wird (beispielsweise von Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern), müssen ausgebaut oder verstärkt werden. Das Netz muss mit diesen zunehmend bidirektionalen Energieflüssen umgehen können und die Kundinnen und Kunden auch dann zuverlässig mit Strom versorgen, wenn die Photovoltaikanlagen aufgrund schlechten Wetters oder während der Nacht keinen Strom produzieren. Die Energiewende mit dem rasanten Zubau an Photovoltaikanlagen, Elektromobilität und Wärmepumpen erfordert also leistungsstarke Stromnetze.  Ein sogenannter “Netzexpress” ist daher insbesondere für die Verteilnetze erforderlich, um diesen Aus- und Umbau der Stromnetze für die Energiewende zu beschleunigen.
 

Die BKW setzt sich für eine sichere und CO2-arme Stromversorgung ein. Dabei hat sie sich immer für Technologieoffenheit ausgesprochen und tut dies weiterhin. Unabhängig von der Debatte zur Aufhebung des Neubauverbots von Kernkraftwerken muss der Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere zur Stärkung der Stromversorgung im Winter, dringend vorangetrieben werden. Die BKW hat keine Pläne, ein neues Kernkraftwerk zu bauen, sondern fokussiert sich auf die Umsetzung bereits geplanter Projekte zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. (Stellungnahme zur Vernehmlassung des indirekten Gegenvorschlages (Änderung des Kernenergiegesetzes) zur Volksinitiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)»)